Dieses Jahr war turbulent!
Für viele von uns.
Für mich war dieses Jahr wie eine ziemlich abgefahrene Dschungeltour.
Teilweise wusste ich nicht:
Finde ich den Weg durchs Dickicht?
Frisst mich der Tiger?
Oder sieht er nur gefährlich aus?
Was sehe ich, wenn ich aus dem Dschungel komme?
Zum Jahresende bin ich ausgepowert, körperlich und geistig.
Umso wichtiger, aus diesem Jahr zu lernen.
Mir die Zeit zu nehmen, um das Jahr Revue passieren zu lassen.
Und die wichtigsten Geschichten will ich mit Euch teilen.
Abschied, Weiterentwicklung, Genesung, Entscheidungen.
Alles dabei gewesen dieses Jahr.
Ich berichte auch vom Scheitern.
Und was mir dabei hilft, weiter zu gehen.
Mit mehr Leichtigkeit und Freude.
Ich suche bei wichtigen Erfahrungen das Geschenk.
Denn die Auseinandersetzung damit läßt uns wachsen.
Vielleicht findet ihr meine Geschichten tröstlich, weil ihr merkt, es geht nicht nur Euch so.
Vielleicht inspirieren Sie euch oder ihr spürt in Euch hinein im Anderssein.
Entscheidung: Super-Grobi weist mir den Weg
Dieses Jahr feierte ich meinen 50. Geburtstag.
In Hamburg, dem Tor zur Welt.
Und dort, in der Ausstellung zu 50 Jahren Sesamstraße, begegne ich dem Liebling meiner Kindheit.
Super-Grobi.
Dem sympathischen und emphatischen Schussel.
Der sich begeistert in jedes neue Abenteuer stürzt.
Sich immer wieder mutig auf Neues stürzt.
Improvisiert, nach jeder Bruchlandung wieder aufsteht.
Diese Naivität, das Energiegeladene, Sorglose, Positive, Freudvolle und diese Leichtigkeit!
Und dann merke ich: Autsch!
Das fehlt mir gerade total.
Das will ich wieder haben.
Ich, die ich So Vieles in meinem Leben nach meinen Werten ausgerichtet habe.
Freiheit, Selbstbestimmtheit, Wachsen..
Und mich doch in den Fallstricken von Familie, Job, sozialen Verpflichtungen verfangen habe.
Und ich will etwas ändern.
Was mir dabei hilft ist, ist meine Achtsamkeitsreise der letzten Jahre.
Bewusst in den Dialog zwischen Herz, Bauch und Kopf hineinspüren.
Die Antwort: Ich brauche den richtigen Rahmen, eine Auszeit für 2024.
Weil Loslassen und Ruhe für mich genau das Richtige ist, um danach wieder voll da zu sein.
Genesung: Selbstmitgefühl für die shitty moments
Ich hasse es, krank zu sein.
Gerade aktuell wieder durchlebt, in einer Corona-Woche.
Umso erstaunlicher, dass ich im Frühjahr eine geplante OP angehe.
Unters Messer mit der Aussicht auf Reparatur meines Meniskus.
Mit was ich nicht rechne, ist der lange Prozess der Heilung.
Beziehungsweise wie ich damit umgehe.
Ja, natürlich weiß ich: die Meniskus-Heilung dauert.
Zwischen Wissen und emotionalem Erleben: ein Abgrund!
Es geht direkt nach der OP damit los, dass nichts alleine machen kann.
Und ich meine NICHTS.
Alles auf Krücken, Kaum Bewegung oder mit Schmerzen.
Jetzt grüße ich eine aus den Augen verlorene Bekannte: meine Ungeduld!
Was ich lernen darf?
Wenn's nicht gut läuft, darf ich mich auch mal zwingen zu achtsamen Routinen.
Dankbarkeit bewußt kultivieren für kleine Dinge.
Meditieren, Qi Gong machen, schöne Momente geniessen.
Und Selbstmitgefühl üben. Die Ungeduld annehmen.
Irgendwann wird's dann wieder gut.
Weiterentwicklung:
Wholeness Work und Loslassen
Bei Wholeness Work geht es ums "Ganz werden".
Ego-Strukturen auflösen.
Die Lotusblüte, die Connirae für Wholeness Work verwendet, steht symbolisch für Weisheit, Erleuchtung, Neubeginn und für Meditation, die Geist & Körper in Einklang bringt.
Das darf ich in einer Summer School von Connirae Andreas diesen September in Karlsruhe erfahren.
Und bin fasziniert.
Von der direkten Wirkung auf meine Wahrnehmung und mein Verhalten. Und wie freudvoll und leicht es mir in der Begleitung anderer von der Hand geht.
Danach erst mal Ernüchterung.
Wie sehr ich geprägt bin von Glaubenssätzen wie "So einfach kann das doch nicht sein" oder "Das ist alles zu abgefahren". Und gleichzeitig überzeugt von Wholeness Work.
Denn es geht ums Loslassen, eins meiner Lebensthemen.
Also: Aushalten, Wahrnehmen, weiter machen.
Es wird eine längere Reise mit mir und Wholeness work werden.
Abschied & Loslassen
Mir war lange nicht klar, ob ich diese Zeilen nur schreibe oder sie auch teile.
Es fällt mir schwer, die passenden Worte zu finden.
Es geht um eine sehr persönliche Geschichte.
Die größte Herausforderung, die ich bislang erlebt habe.
Meine letzten Jahre sind geprägt durch die Begleitung meiner schwerkranken Mama.
Eine Zerreißprobe. An der ich fast gescheitert bin.
Eine Zeit, in der ich häufig spüre und denke "Ich kann nicht mehr, das geht über meine Kraft".
Und dennoch ist diese Zeit ein Geschenk für mich, im Nachhinein.
Warum ein Geschenk?
Weil es mich dazu zwingt, hinzusehen und mir Hilfe zu suchen.
Glaubenssätze aufzuspüren, die ich Jahrzehnte vor mir selbst versteckt habe.
Im Unterbewussten so mächtig, dass ich das Gefühl habe, fremdgesteuert zu sein.
Ich kann so nicht weiter. Nicht immer stark sein.
Gerade ich, die ich anderen immer wieder dabei helfe für sich selbst zu sorgen!
Habe mich ganz gut immer wieder beruhigt, um ja nicht hinsehen zu müssen.
Um ja nicht an Glaubenssätze zu gehen, vor denen ich Angst habe.
Denn ich muss Dinge ändern, die zu meiner Identität gehören.
Das ist schmerzlich!
Im Nachhinein bleibt da eine tiefe Erleichterung, hingeschaut und etwas verändert zu haben.
Leichtigkeit und Entlastung eingeladen zu haben. Loszulassen.
Innerlich im Frieden zu sein, auch wenn es im Aussen schwer wird.
Anerkennen, dass jeder das Beste tut, was er kann.
Ich auch.
Auch wenn ich eigene Grenzen spüre und für sie einstehe.
Endlich kann ich meine Machtlosigkeit gegenüber den Krankheiten meiner Mama akzeptieren.
Und kann gerade dadurch für sie da sein.
Dafür bin ich aus tiefstem Herzen dankbar!
Der rote Faden durch mein Jahr
Mein Herzensthema ist seit einigen Jahren die Achtsamkeit.
Und noch kein Jahr habe ich selbst soviel profitiert wie in diesem Jahr.
Keine der oben genannten Geschichten hätte ich so gemeistert ohne Wissen, Haltung und die Routinen der Achtsamkeit.
Wahrnehmen, ins Spüren kommen, Akzeptanz. Freundlich mit mir bleiben wenn es schwierig wird.
All das habe ich ihr zu verdanken.
Und dieses Jahr habe ich auch viel dafür getan, andere teilhaben zu lassen an diesem Geschenk.
Bei at-change in der Me Time, meinen achtsamen Schnuppergruppen und in meinem Coaching.
Bei Bosch in der wöchentlichen Übungsgruppe, den Global Days of Learning, durch Impulse bei Workshops.
Ich bekomme das Feedback, dass ich nirgends so authentisch bin wie mit dem Thema Achtsamkeit.
Wow, das macht mich sehr glücklich.
Dann bin ich wirksam.
Für Einzelne, für mein Unternehmen, die Welt und die Menschheit.
Geht's auch ein bisschen kleiner?
Schon UND es darf auch so goß bleiben.
Denn in einer Welt, in der ich mich häufig verloren und hilflos fühle, finde ich meine Wirksamkeit und fühle Verbundenheit.
Kann ich jedem nur empfehlen...
Meine 3 liebsten (eigenen) Blogartikel
Ich habe mich dieses Jahr bewußt für eine neue Website entschieden, die als Blog funktionniert.
Und dabei wiederentdeckt, wie ich es liebe, zu schreiben.
Hier meine Top 3 für dieses Jahr:
● Der Unterschied zwischen Lob und Wertschätzung.
Dieser Blogartikel liegt mir deswegen so am Herzen, weil er meine Sichtweise aufs gelingende Leben und Arbeiten darstellt. Wenn Du diesen Artikel liest, weißt
Du, wie ich ticke.
Ganz einfach: das hat richtig Spaß gemacht und mit diesem Artikel habe ich einige Glaubenssätze über mich und was ich über mich zeigen darf, losgelassen.
● Mind Full or Mindful? Mein Herzensthema bei den Bosch Global Days of Learning
Dieser Artikel ist tatsächlich der am besten vorbereitete Post dieses Jahres. Denn ich darf all meine Gedanken und Überlegungen aus verschiedenen Coachings, Workshops und Impulsen hier praxisorientiert ausbreiten.
Mein Jahr 2023 in Zahlen und was sonst noch so los war...
- 18 veröffentlichte Blogartikel
- 59 gelesene Bücher
- 85 Stunden Coaching
- 90 Kilo verfüttertes Vogel- und Igelfutter (geschätzt)
Was sonst noch so los war:
- Me Time: gemeinsam in Facetten von Achtsamkeit eintauchen.
- Schnupper-Coaching: Freude, dass es so gut angenommen wird.
- Berlin zum Jahresstart und -Ende: Inspiration pur!
- ICF Barcamp: Verbundenheit spüren.
- Neu im ICF Charter Chapter Karlsruhe: dankbar für viele inspirierende Begegnungen.
Mein Vorhaben für 2024: aus dem Dschungel aufs Segelboot...
Ich freue mich auf 2024.
Denn im Juni geht es für 6 Monate in meine Auszeit.
Endlich mal raus.
Nach fast 23 Jahren bei Bosch.
Und 8 Jahren in der Selbständigkeit.
Endlich mal Zeit fürs Innehalten.
Aus dem Gewohnten ausbrechen.
Neues fühlen, denken und tun.
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Ulrike Haupt (Donnerstag, 21 Dezember 2023 14:40)
Liebe Anke, unsere Wege haben sich dieses Jahr nur einmal kurz gekreuzt. Finde dein Profil spannend. Und finde es toll, wie ehrlich und offen du schreibst und mit und an dir lernst. Das spricht mir alles sehr aus dem Herzen! Danke dafür.
Dir eine hoffentlich frohe und entspannte Feiertagszeit und einen guten Start in 2024! Ulrike
Anke (Samstag, 23 Dezember 2023 00:11)
Liebe Ulrike
Herzlichen Dank für dein wertschätzendes Feedback.
Es ermutigt mich, den Weg weiter zu gehen �
Dir auch wundervolle Feiertage und ein Gutes 2024!
Dina (Montag, 08 Januar 2024 18:50)
Liebe Anke
Endlich habe ich es geschafft, zu dir rüberzuhüpfen! Ein sehr berührender Jahresrückblog, gratuliere! Du hast viel Tiefe in deine Zeilen verpackt.
Ich hoffe, dass sich unsere Wege in Stuttgart kreuzen, denn zwischen uns gibt es wohl wirklich viel Gemeinsames. Ich freue mich mit dir auf deine Auszeit, die ich, wie du wohl weisst, genau ein Jahr vorher bezogen habe. Allerdings ist/war meine drei Monate länger - und es fällt mir schwer, wieder einzusteigen.
Ich freue mich, wieder von dir zu lesen und bin beeindruckt von deiner Anzahl gelesener Bücher!
Herzliche Grüsse
Dina
Anke (Dienstag, 09 Januar 2024 20:55)
Liebe Dina,
Herzlichen Dank für Deine Wertschätzung - Deine Worte schaffen weitere Verbundenheit zwischen uns beiden � . Ich wünsche Dir für Deinen Wiedereinstieg nach Deiner Auszeit viel Geduld und Freude.
Herzliche Grüße
Anke