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Mind full or mindful? Mein Herzensthema bei den Bosch Global Days of Learning

Mein Herzensthema auf den Days of Learning? Wie's dazu kam..

 

Seit 8 Jahren begleite ich Menschen in persönlichen Wachstumsprozessen.

Dabei habe ich viel darüber lernen dürfen, welcher Zustand  fürs Lernen förderlich ist.

Und in welchem Zustand es gänzlich aussichtslos ist, Veränderung nachhaltig anzugehen. 

Quintessenz: Persönlichkeitsentwicklung braucht Offenheit und Entspannung.  

Dann stellt sich eine ideale Lernerfahrung für meine Kunden (und für mich) ein.

 

Seit der Pandemie in besonderem Maße eine Herausforderung…

Denn unser Gehirn ist dauerhaft im Krisenmodus und Stress.

Selbst wenn wir vermeintlich die Hiobsbotschaften um Pandemie, Kriege und Krisen verarbeiten - unser Gehirn geht damit anders um.

Es ist evolutionär auf Überleben geschult und schaltet in Zeiten hoher Verarbeitungsdichte einfach zusätzliche Verarbeitungen ab.

Zusätzliche Lernprozesse und Veränderungen gehören für unser Gehirn erst einmal nicht zu den Überlebensprogrammen.

Solange, bis wir wirklich tief in der Krise stecken.

 

Die gute Botschaft: Mit dem Wissen über unsere Gehirnfunktion können wir bewusst damit arbeiten.

Denn durch achtsame Routinen bringen wir unser Gehirn wieder in einen Zustand der Entspannung und tun etwas für unser Lernen, unsere Kreativität und unser Wohlbefinden.

Die schlechte Botschaft: wir sind in unserer Leistungsgesellschaft anders konditioniert. Wenn wir etwas ändern wollen, ist es harte Arbeit, gegen unseren "inneren Schweinehund" anzugehen, um uns hier gut aufzustellen.

 

Diese Woche durfte ich diese Zusammenhänge im Rahmen der Bosch Global Days of Learning (GdoL) meinen KollegInnen näher bringen. Gemeinsam erforschten wir die Verbindung von Achtsamkeit & Lernen.  

 

Was genau wir erlebt haben? Lest weiter...

 

Warum Achtsamkeit auf den Global Days of Learning?

 

Mit den Worten "Do whatever you think could be helpful & interesting - I'm sure it will be great" hatte mich eine geschätzte Kollegin für die GdoL als Referentin gewonnen. 

Wow, da sage ich doch liebend gern zu!

Und muss gar nicht drüber nachdenken, was ich mache.

Mein Herzensthema Achtsamkeit passt wie die Faust aufs Auge.

Warum das so ist?

Was für Lernprozesse im Coaching gilt, ist für mich eine Voraussetzung fürs lernende Unternehmen. Denn ein lernendes Unternehmen kann es nur geben, wenn es Einzelne gibt, die lernwillig und lernfähig sind..

 

Die Praxis der Achtsamkeit ist dabei so etwas wie die Bodenvorbereitung im Gärtnern. Bevor die Saat ausgebracht wird. 

Und um in dieser frenetischen Zeit Ruhe & Zeit fürs Set-up von Geist & Körper zu finden, bevor es ans Lernen geht, braucht es: 

a) die Überzeugung, dass es kein "spiritueller Firlefanz" ist, sondern wissenschaftlich erwiesen die nötige Voraussetzung für ein gut funktionierendes Gehirn und damit Lernen

(die ausführliche Begründung kennt ihr schon vom Einstieg in den Post)

b) eine Routine, das Wissen darum, wie man vom "mind full" zu "Mindful" kommt.

 

Der Dreiklang fürs eigene Tun

 

Der Dreiklang der Achtsamkeit, den wir miteinander praktiziert haben:

Achtsame Selbstwahrnehmung, Eine Minute Stille, Atemmeditation.

 

Klang 1: Wahrnehmung

Es gibt ein Prinzip in der Persönlichkeitsentwicklung: If you name it, you tame it!

Dafür braucht es Wahrnehmung. Und davor: ein bewusstes Stopp.

Raus aus der Involviertet in der Situation, rein in die Wahrnehmung.

Zum Beispiel: "Aha: Ich bin hier gerade im Hamsterrad und das ist nicht förderlich"

Häufig passiert es dann, dass wir die Situation nicht so haben wollen – und uns selbst auch nicht.  Dann gilt es, dies zu sehen und langsam zu lernen, neugierig und freundlich hinzuspüren und zu akzeptieren:  „Ach, so ist das bei mir gerade im Moment“ statt „Du Idiot, immer bist Du…“.

Freundlich zu Dir sein.

Es ist wie es ist, wenn Du es anders haben willst oder dich verurteilst wird‘s nicht besser, sondern schlechter.

Über die Wahrnehmung der 5 Sinne in der Situation (visuell, auditiv, kinesthätisch, olfaktorisch geschmacklich) kannst Du es noch vertiefen. Dadurch lernst Du auch um in künftigen Stressmomenten ganz schnell zu merken:  "A-ha, da ist wieder diese Situation, ich sollte aussteigen."

 

Klang 2: die stille Minute

Eine schöne Routine, um gar nicht erst ins Hamsterrad zu kommen – oder auch um wieder rauszukommen. Eine Minute Pause machen.

Pause im Sinne von: einfach nur sitzen und nichts tun, die Gedanken zur Ruhe kommen lassen. Eine Minute Stille.

Sehr hilfreich, um unser Gehirn vor Überlastung zu schützen, ist es, diese stille Minute über den Tag verteilt einige Male zu machen.

Wenn wir es nicht tun, und den Stress über den Tag nicht abbauen, wird es immer schwerer, überhaupt in einen entspannten und lernfähigen Zustand zu kommen.

Über den Nutzen der stillen Minute und die Forschung dahinter könnte ich jetzt einen ganzen Blogpost schreiben - und verweise hier auf andere, die das schon erledigt haben ...

 

Schritt 3: die Atemmeditation

Der Schlüssel zu einem entspannten Geist ist ein entspannter Körper.

Die Superkraft hier: unser Atem. 

Unser Atem ist jederzeit bei uns und es ist so einfach, ihn zu nutzen.

Wenn wir wissen, wie.

In besonders stressigen Zeiten sind Atemübungen hilfreich, die beruhigend auf das vegetative Nervensystem wirken 

 

Dabei ist die Einatmung kürzer als die Ausatmung.

Ihr findet solche Techniken unter den Begriffen "4711 Atmung".

Oder ihr probiert es mal mit mir aus - ich biete immer mal wieder Übungsgruppen an.

Meldet Euch bei Interesse.

 

Zur Abrundung des Dreiklangs dann noch ein sehr bereichernder Austausch zur Erfahrung der Teilnehmer und der Ausblick, dass es neben der Achtsamkeit auch noch andere hilfreiche Praxis gibt: Yoga, Qi Gong - oder ganz einfach mal der Spaziergang im Wald. 

Wichtig ist, anzufangen - und das am Besten mit etwas, was Dir liegt.

 

Im Anschluss dann die Gretchen Frage: mit welcher EINEN Übung wollen die KollegInnen starten?

Was denkst Du: was haben die KollegInnen am häufigsten genannt?

Ich freue mich über deine Einschätzung 😊.

       

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