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Meine Auszeit: eine erste Bilanz

Der letzte Monat meines Sabbaticals bricht an. 

Und auch die Ausbildung zum 3mind Coach geht zu Ende. 

Zeit, Bilanz zu ziehen. 

Das Fazit nach 5 Monaten ist leicht: es war genau das Richtige, zum richtigen Zeitpunkt. 

 

Und die Details und Begründung? Sollte ich doch formulieren können?

Und ich drücke mich schon seit ein paar Tagen darum, "das alles" in Worte zu fassen.

Warum? Weil es einfach soooo vielschichtig ist. Uaaaahhhh!

Mein limbisches System schickt mir gleich ein "NEIN" durch die Überforderung.

Und nach Dialog zwischen Verstand, Gefühl und Körper entscheide ich mich, genau an dieser Reaktion mein ganz konkretes Beispiel stellvertretend für die Entwicklung in diesen Monaten zu beschreiben.

Und mein "Limbi" (danke an Herrn Küstenmacher) ist einverstanden...

 

 

 

Wie wichtig es ist, der Intelligenz Deines Körpers zu vertrauen... 

 

Nach der Pandemie und nach 10 Jahren Selbstexploration und Achtsamkeit wurde mir etwas immer klarer. 

Etwas, was ich zwar als Teil von mir erkennen, aber nur sehr schlecht annehmen konnte. 

Ich gehöre zu den Menschen, denen trotz guter Selbstfürsorge Stress viel mehr zu schaffen macht als anderen.

Nicht nur die mentalen Reaktionen auf Stress, auch die körperlichen Symptome häuften sich.

Alles einzeln nix Schlimmes, dennoch brachte es mich zum Nachdenken.

Ich war mir sicher: das sind Signale dafür, dass Du Dich um Dich kümmern  darfst. 

Ja musst!

Denn eine meiner Grundüberzeugungen ist:

der Körper schickt Dir, wenn Du nicht zuhörst, immer stärkere Signale, damit Du es auch bemerkst.

 

Dank dem 3mind Ansatz verstehe ich vieles jetzt besser... 

 

Ich interessiere mich schon seit Jahren für Neurowissenschaften. 

Daher war ich Feuer und Flamme, als Alica Ryba den 3mind Ansatz beim ICF Coaching LAB 23 vorstellte.  

Da hatten einer der wichtigsten Neurowissenschaftler Deutschlands (Gerhard Roth) und eine Coach (Alica) einen Ansatz entwickelt, wie man all das Wissen der letzten Jahrzehnte wirksam im Coaching einsetzen kann.  

 

Und direkt danach dämmerte mir, was dieses starke Interesse mit mir persönlich zu tun hat. 

Denn Alica sprach davon, wie unsere neuronalen Systeme und damit die Kernpersönlichkeit geprägt werden.

Nämlich durch Genetik, Epigenetik, Schwangerschafts- und frühkindliche Erfahrung sowie Sozialisierungsprozesse.

Und dass diese Prägung dauerhaft mit Botenstoffen das Thema "Stress-Empfinden" steuert.

Dass es Menschen gibt, die ein "Bingo" in dieser Lotterie des Lebens haben und sehr stressresistent sind – und andere weniger...  Ich musste nicht lange überlegen, was das mit mir zu tun hat.

 

Die gute Botschaft:

Nur die sogenannte "Erstreaktion" ist durch unsere neuronalen Netzwerke sehr stabil.

In Coaching und Psychotherapie kann man sehr gut an der Zweitreaktion arbeiten. 

Und genau das habe ich ja in den letzten 10 Jahren mit meinem Selbstversuch in Coaching und Achtsamkeit erlebt.

Wenn ich diesen Raum zwischen Reiz und Reaktion bewusst schaffe, dann kann ich gut damit leben. 

 

Und ganz praktisch, was heißt dieses Wissen und wie habe ich es in die Praxis umgesetzt... 

 

Mir wurde bewusst, dass ich mich hier ständig selbst be- und verurteilt hatte.  

Ich war nicht stolz darauf, dass ich schwere Ausgangsbedingungen ganz gut gestalte.

Ich habe es als grossen persönlichen Mangel empfunden.

Und mich dafür verurteilt, dass ich dieses Gefühl der Überforderung (die Erstreaktion) nicht loswerde. 

 

Dies ist nur ein ganz persönliches Beispiel...

Und wäre ich mit dem reinen Wissen stehen geblieben, wäre das erleichternd gewesen - aber verändert hätte es nicht so viel.

In der Umsetzung der neurowissenschaftlichen Fakten in die Praxis entfaltet sich die Magie. 

Ich durfte in den letzten Monaten auf verschiedenen Ebenen an Mustern und Bewältigungsstrategien arbeiten.  

Und so neben den vorhandenen neuronalen Netzwerken neue aufbauen, um anders denken, fühlen und handeln zu können. 

 

Das wirklich Wunderbare:

durch die Auszeit konnte ich dem Prozess Zeit geben.

Denn Veränderung ist neurowissenschaftlich möglich, aber mühsam 😉 

Ich durfte bekannte als auch neue Methoden auf meine eigenen Themen anwenden.

Und mit der Hilfe von Körper und Emotion neue neuronale Netzwerke bilden.  

Es ist eine Reise. 

Die weitergeht, auch wenn im Dezember die Auszeit zu Ende geht. 

 

Was hat das mit Dir zu tun?

Ich erzähle über meine ganz persönliche Erfahrung, damit andere davon profitieren.

Und ich wünsche Dir:

Nimm Dir eine Auszeit, wenn Dein Körper Dir wichtige Hinweise gibt. 

Die Lösung liegt in Dir, ist aber meist nicht kognitiv-sprachlich verfügbar. 

Körper und Emotion sind hier wichtige Wegweiser. 

Hol Dir Unterstützung, wo Du alleine nicht weiterkommst. 

Und gib nicht schnell auf, denn die neuronalen Netzwerke sind stabil. 

Und jedes kleine Feiern von Erfolgen hilft Dir, die neuen Netzwerke zu stabilisieren. 

 

Wer mehr dazu wissen mag: 

Ich profitiere von dem vielfältigen Material (Artikel, Bücher, Podcasts) von 

Gabor Maté (Einheit Körper-Psyche).

Roth/Ryba (Neurowissenschaften & Coaching).

Maja Storch (Anwendung neurowissenschaftl. Prinzipien im Coaching).

 

2 Lese-Empfehlungen, einfach verständlich und neurowissenschaftlich 

Martin Korte, Wir sind das Gedächtnis. 

Werner Tiki Küstenmacher, Limbi: der Weg zum Glück führt durchs Gehirn.